Urlaub mit dem Haustier

 

soweit die Pfoten tragen..

Viele Menschen wollen auch im Urlaub nicht auf ihre vierbeinigen Begleiter verzichten
und nehmen Hund oder Katze einfach mit. Doch ganz gleich, ob die Tiere mit auf Reisen gehen oder zu Hause bleiben: Damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt, muss der Urlaub gut vorbereitet sein. Grundsätzlich sollten Sie überlegen, was für Ihr Tier das Beste ist: Katzen, die Freilauf gewöhnt sind, fühlen sich zu Hause am wohlsten. Wenn Sie Ihre Katze trotzdem mitnehmen möchten, dann möglichst nur für längere Aufenthalte, etwa in einer Ferienwohnung. Auch Kleintiere und Vögel sind am besten zu Hause aufgehoben. Auf Hitze können sie mit Kreislaufbeschwerden oder Durchfall reagieren. Hunde dagegen sind gern überall dabei und meist unkomplizierte Urlaubsbegleiter. Voraussetzung für einen

entspannten Urlaub ist natürlich, dass der Vierbeiner vor Ort auch erwünscht ist.

Dies sollten Sie bereits bei der Buchung im Reisebüro oder der Urlaubsunterkunft erfragen. Ein Heimtierausweis ist in Europa Pflicht.



... mit dem Haustier verreisen

Formalitäten klären Vor der Reise empfiehlt sich ein Besuch beim Tierarzt, der einen Gesundheitscheck machen
und eventuell impfen kann. Vor allem in südlichen Ländern gibt es Krankheiten, die für Ihr Haustier ein Gesundheitsrisiko sein können. Eventuell gibt es eine wirksame Prophylaxe. Der Tierarzt kann auch ein Mittel gegen Reisekrankheit verschreiben und eine kleine Reiseapotheke für das Tier zusammenstellen. Für die meisten EU-Länder brauchen Hunde und Katzen eine gültige Tollwutimpfung und eine eindeutige Kennzeichnung. Diese Daten müssen in den Heimtierausweis eingetragen sein, den man seit 2004 bei Reisen innerhalb der EU benötigt. Einige EU-Länder wie Großbritannien und Staaten außerhalb der EU haben zum Teil strengere Einreisebestimmungen. Auskünfte hierzu erhalten Sie beim Tierarzt oder dem Deutschen Tierschutzbund.

Fit für die Reise
Geben Sie dem Hund am Vortag der Reise nur wenig zu fressen und machen Sie einen

ausgedehnten Spaziergang. Vor dem Start in die Ferien noch mal frisches Wasser anbieten und nichts mehr zu fressen geben.

Sicher ans Ziel

Sorgen Sie für einen sicheren Transport an den Urlaubsort. Wenn der Hund frei im Auto herumspringt, kann das für Tier und Mensch gefährlich werden. Nützlich sind verstellbare Hundegitter, die für jeden Wagentyp individuell einsetzbar sind. Sicher ans Ziel kommt das Tier auch mit einem speziellen Gurt für Vierbeiner, der einfach mit dem Autogurt verbunden wird.

Kleinere Hunde oder Katzen und Nager werden im Auto am besten in einer Transportbox
mitgenommen. Diese sollte gut festgezurrt werden, damit sie beim Bremsen nicht verrutschen kann. In die Box eine vertraute Decke, vielleicht noch Spielzeug und etwas Futter legen, damit das Tier sich wohl fühlt.

Zu Hause gut versorgt Wer sein Tier zu Hause lassen möchte, sollte sich rechtzeitig um einen Betreuer kümmern,
zum Beispiel einen Freund oder Nachbarn. Auch der Deutsche Tierschutzbund hilft bei der Vermittlung einer geeigneten Urlaubsunterkunft: Bei der Aktion "Nimmst du mein Tier, nehme ich dein Tier" können Haustierbesitzer untereinander Kontakt aufnehmen. Aber

auch Tierliebhaber, die selbst weder Hund noch Katze besitzen, können vorübergehend in der Urlaubszeit ein Tier betreuen.

Zudem bieten private Tiersitter-Vermittlungen ihre Dienste an. Wichtig ist eine individuelle
Betreuung. Denn: Nicht jedes Tier passt in jede Familie. Nicht nur die Chemie zwischen den Zweibeinern muss stimmen, sondern auch zwischen Zwei- und Vierbeiner. Sonderwünsche wie andere Tiere als Spielgefährten oder eine spezielle Ernährung sollten berücksichtigt werden. Es ist empfehlenswert, einen Tiersitter-Vertrag abzuschließen. Spätestens drei bis vier Wochen vor der Reise sollte der Urlaubsbetreuer das fremde Tier kennenlernen.

Tierheim und Tierpension
Wer keine private Unterkunft für sein Tier findet, kann den Vierbeiner auch in einer

Tierpension oder im Tierheim unterbringen. Eine gute Pension erfüllt zum Beispiel

folgende Bedingungen:
Verhaltensgerechte und saubere Räume
Genügend Betreuer (jeweils ein Betreuer für fünf bis zehn Hunde und zehn bis 15 Katzen)Genügend Auslauf für Hunde
Individuelle Betreuung und Fütterung jedes Tieres durch fachkundiges Personal
Tierärztliche Betreuung im Notfall

Die Pensionskosten für Hunde liegen bei acht bis 15 Euro pro Tag, für Katzen bei rund
acht Euro. Tipp: Bringen Sie am besten das gewohnte Futter mit. So gibt es keine Akzeptanz- oder Verdauungsprobleme. Beim Tierarzt, dem Tierschutzverein oder dem Veterinäramt können Sie Informationen über Tierpensionen einholen.

Über den Wolken
Im Flugzeug dürfen Katzen und Hunde bis circa sechs Kilo mit in die Kabine genommen
werden. Die Transporttaschen für den Flug müssen geschlossen sein, natürlich mit Luftlöchern und einem "Auslaufschutz". Größere, schwerere Tiere müssen im Flieger in einer entsprechend großen Transportbox mit Gittern in den Frachtraum.

http://www.zdf.de/ 04.06.2006

Eingewöhnung im Urlaub

Im Urlaub (Eingewöhnung, Strand, Zecken, Hitzschlag...) Sandflöhe können auch für

Hunde sehr lästig werden Auch Ihr Haustier muss sich im Urlaub einleben und an das Urlaubsquartier gewöhnen. Sie können einiges tun, um Ihrem Tier die Eingewöhnung zu erleichtern.

Richten Sie Ihrem Hund in Ihrer Unterkunft einen festen, ruhigen Platz ein, auf den er sich
zurück ziehen kann. Am besten legen Sie ihm dort seine Decke und sein Spielzeug hin und geben Sie ihm dort ein Leckerlie. Machen sie nach einer kurzen Eingewöhnung möglichst bald einen Spaziergang mit Ihrem Hund, damit er sich nach der aufregenden Reise draußen erleichtern kann und nicht Ihre Unterkunft verunreinigt. Führen Sie Ihren Hund in einer unbekannten Umgebung immer an der Leine, damit er vor Aufregung nicht verloren geht.

Sie sollten Ihrem Hund zunächst nur kleine Portionen seines gewohnten Futters anbieten und die Menge dann langsam steigern. Anderen falls könnte eine zu gierige

Futteraufnahme nach einer langen Anreise zu Verdauungsstörungen führen - ein

unangenehmes und durchaus vermeidbares Problem. Wenn der Appetit Ihres Hundes im Urlaub vermindert ist, muss dies kein Grund zur Sorge sein. Psychischer Stress und veränderte Umgebungstemperaturen vermindern oft den Appetit. So lange dieser Zustand nicht mehrere Tage andauert und zu einem deutlichen Gewichtsverlust führt, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Lässt Ihr Hund Futter übrig, bieten Sie es vor allem in wärmeren Ländern nicht noch einmal an. Es kann in der Hitze leicht verderben und dann die Ursache von ernsthaften Magen-Darm-Störungen sein. Verzichten sie bitte auf Durchfallmittel für den Menschen. Diese sind für Hunde meist ungeeignet. Also verwenden Sie bitte ein Präparat für Tiere aus Ihrer Hunde-Reiseapotheke (siehe "Checkliste"). Ein Tag lang Nulldiät kann außerdem hilfreich sein. Wenn Sie sich mit Ihrem Hund am Strand aufhalten,

bedenken Sie Meerwasser ist kein Trinkwasser. Im Gegenteil es verstärkt den Durst nur und kann zu Erbrechen führen. Nehmen Sie deshalb genügend Süßwasser und einen Napf für Ihren Hund mit an den Strand. Der Wasserbedarf eines Hundes liegt zwischen 40 und 70 ml pro Kilogramm, bei extremer Hitze entsprechend mehr. Schränken Sie außerdem, die Bewegungsaktivität Ihres Tieres in der Mittagshitze ein und bieten Sie ihm einen kühlen, schattigen Liegeplatz an. Wenn Ihr Hund einen Hitzschlag (starkes Hecheln, schnelle Atmung, schwankender Gang, eingeschränktes Wahrnehmungsvermögen) hat, müssen Sie ihn möglichst schnell in den Schatten bringen. Dort sollten Sie ihn mit feuchten, kühlen Tüchern abdecken und so seine Körpertemperatur runterkühlen. Bieten Sie Ihrem Hund außerdem kleine Mengen Wasser zum Trinken an. Wenn Ihr Hund sich nicht innerhalb von 10-15 Minuten erholt, ist eine Behandlung durch den Tierarzt notwendig.

Denken Sie daran, auch Hunde können einen Sonnenbrand bekommen. Besonders

gefährdet ist der Nasenrücken, vor allem wenn das Fell hell und die Haut unpigmentiert sind. Ist dies der Fall sollten Sie diese Stellen gut mit einer wasserfesten Sonnencreme eincremen. Hunde mit weißem, kurzem Fell und wenig Unterwolle (z.B. West Highland White Terrier, Dalmatiner oder Bullterrier) sollten sich möglichst nur im Schatten aufhalten, denn bei Ihnen ist die Gefahr des Sonnenbrandes besonders hoch. Nach dem Strandbesuch, wenn Ihr Hund ein ausgiebiges Bad in den Wellen genossen hat, sollten sie ihn am Abend mit Leitungswasser abduschen, damit sein Fell nicht völlig verklebt.
Viele Reisekrankheiten werden durch Mücken übertrage, die erst bei Eintritt der

Dämmerung aktiv werden. Wenn möglich holen Sie Ihren Hund deshalb mit Einsetzen der Dunkelheit herein und schützen Sie sich und Ihren Hund durch ein Moskitonetz.
Wenn Sie bei Ihrem Hund eine Zecke finden, entfernen sie diese möglichst rasch. Je länger
eine Zecke festsitzt und Blut saugt, umso größer ist die Gefahr der Krankheitsübertragung.

Sie können eine Zecke mit einer der unterschiedlichen Zeckenzangen, schlingen bzw. -

haken oder mit den Fingern entfernen. Wichtig ist, dass Sie die Zecke durch eine mehr drehende als ziehende Bewegung vorsichtig aber zügig lösen. In welche Richtung Sie die Zecke drehen spielt dabei keine Rolle. Kontrollieren Sie nach Entfernung der Zecke, die Stelle an der die Zecke gesessen hat, ob dort noch ein kleiner schwarzer Punkt (der Zeckenkopf) zu erkennen ist. Ist dies der Fall gehen Sie besser zum Tierarzt, da sich ein steckengebliebener Zeckenkopf mit hoher Wahrscheinlichkeit entzündet. Verwenden Sie niemals Öl, Klebstoff oder ähnliches zur Entfernung einer Zecke. Die Zecke darf nicht beschädigt werden, da sie sonst Speichel absondert und Krankheitserreger übertragen  kann. Am besten lassen Sie sich den Vorgang einmal von ihrem Tierarzt demonstrieren. Wenn Sie Zecken nicht selber entfernen können, suchen Sie auch im Urlaubsort möglichst zügig einen Tierarzt auf, der die Zecke für Sie entfernt. Vermeiden Sie, dass Ihr Hund

unnötigen Kontakt mit einheimischen Hunden hat. Es können dabei Krankheiten

übertragen werden, die in Deutschland nicht oder nur selten vorkommen. Denken Sie

auch daran, dass Hunde in vielen Ländern nicht den selben Stand in der Gesellschaft

haben, wie bei uns. Achten Sie deshalb immer darauf, dass Ihr Hund niemanden belästigt. Sammeln Sie den Kot Ihres Hundes möglichst ein und verhindern Sie auf jeden Fall, dass  Ihr Hund wildert. Auch für die Wiedereinreise nach Deutschland gilt, dass die letzte Tollwutschutzimpfung mindestens 30 Tage und längstens zwölf Monate vor dem Grenzübertritt durchgeführt worden sein muss. Überprüfen Sie hierauf den Internationalen Impfpass oder die tierärztliche Impfbescheinigung Ihres Hundes. Gegebenenfalls lassen Sie von Ihrem Tierarzt vor Antritt der Reise eine Wiederholungsimpfung gegen Tollwut vornehmen, um eine problemlose Rückreise in die Heimat sicherzustellen. Für Tiere, die im Ausland erworben wurden und nach Deutschland eingeführt werden, ist ein Gesundheitszeugnis und eine gültige Tollwutschutzimpfung erforderlich. Auch in diesem Fall muss die Impfung mindestens 30 Tage vor der Einreise erfolgt sein und darf nicht

länger als 12 Monate zurückliegen. Wieder zurück in Deutschland sollten Sie Ihren Hund nach einer Auslandsreise von Ihrem Tierarzt auf Reisekrankheiten untersuchen lassen. Andernfalls kann er möglicherweise später an einer in Deutschland seltenen Krankheit erkranken und andere Hund damit anstecken. Empfohlen wird dies insbesondere für die Mittelmeerländer, für Ungarn und die USA.
Die Untersuchung ist besonders bei einem importierten Tier wichtig, denn nur so können
Sie sicher sein das es vollständig gesund ist und keine Ansteckungsgefahr für andere Tiere oder Sie selbst darstellt.

Quellen:
Pets on Tour - CD von VetMedia und Intervet Deutschland GmbH, Postfach 1130, 85701
Unterschleißheim. Faltblatt des VetMedLabor "Reisekrankheiten - Woran Tierbesitzer denken sollten! " Postfach 1110, 71611 Ludwigsburg